In der aktuellen Ausgabe des japanischen Nintendo Dream-Magazins gab es ein Interview mit den Entwicklern hinter Three Houses. Sie verraten einige Details über die Entwicklung des Spiels, wie frühere Pläne oder verworfene Ideen.
Das Interview wurde vor kurzem von SigurdVII auf reddit ins englische übersetzt, ein weiterer Abschnitt stammt von SerenesForest. Hier sind einige interessante Punkte zusammengefasst.
Vorsicht - das Interview enthält einige Spoiler zum Spiel!
Über Silberner Schnee
- Die Silberner Schnee- und Rote Blume-Routen wurden als aller erstes entworfen
- Man eignete sich früh darauf, dass einer der Lords zum Antagonisten der anderen Routen werden würde.
- Nachdem Intelligent Systems die ersten beiden Routen konzeptiert hatte, überließen sie die anderen beiden Routen - also Grüner Wind und Blauer Mond - dem Koei Tecmo Scenario Team.
- Da man Edelgard in der Silberner Schnee-Route und somit eine der stärksten verfügbaren Einheiten verliert, sollte diese auch gleichzeitig die schwerste Route darstellen.
- Die Bedingung, sich Edelgard anschließen zu dürfen und somit die Rote Blume-Route einzuschlagen, war ursprünglich viel schwerer zu finden. Es gab keine Hinweise im Spiel, was man dafür machen musste. Selbst jetzt in der finalen Version kann man die notwendige Stelle im Spiel leicht verpassen, wenn man an einem bestimmten Tag nicht das Kloster erkunden geht.
- Das sorgte für viele Diskussionen innerhalb des Entwicklerteams, viele wollten lieber mit Edelgard gehen und fanden es zu schwer. Inzwischen soll es dreimal leichter sein als ursprünglich geplant.
Über Edelgard
- Meistens treibt ein männlicher Charakter die Story voran. Und meistens sind die Antagonisten ebenfalls männlich. Bei Three Houses wollte man mit Edelgard mal etwas anderes versuchen.
- Normalerweise beginnt ein Fire Emblem-Spiel kurz vor Beginn eines Krieges. Diesmal beginnt das Spiel Monate vorher, sodass der Spieler erleben kann, wie die Charaktere in friedlichen Zeiten miteinander umgehen.
- Edelgard gilt als das Meisterwerk von Agartha - nachdem sie an Lysithea bereits experimentierten und die Erfolgsrate erhöhen konnten, gingen die Experimente bei Edelgard in die nächste Stufe und ergaben bessere Resultate.
- Edelgard trägt das Fire Emblem-Wappen, weil sie ursprünglich als Rivale des Protagonisten geplant war. Wenn der Protagonist die Zeit anhalten oder zurückdrehen wollte, würde Edelgard einspringen und dies verhindern oder den göttlichen Puls komplett blockieren. Es gab viele solcher Ideen, die nie ins Spiel implementiert wurden.
Über Rhea und Sothis
- Sothis wird in Three Houses als Kind dargestellt, weil sie sich in einem unfertigen Zustand befindet. Ihr fehlen Erinnerungen und sie kann ihre ursprüngliche Form nicht wiederherstellen.
- Rhea kennt nur Sothis' wahre Gestalt, und ist deshalb sehr verwundert, als Byleth erwähnt, dass er sie in Form eines jungen Mädchens gesehen hätte.
- In ihrer wahren Form sieht Sothis aus wie die erwachsene Frau der Deckenmalerei.
- Viele geplante Eigenschaften von Rhea haben es nicht ins fertige Spiel geschafft. Beispielsweise sieht sie Sothis nicht nur als ihre Mutter, sondern auch als die Erschafferin, die Göttin. Sie hat viele weitere Ziele, als nur ihre Mutter wieder zu sehen.
- Wieso Nemesis Zanado angegriffen hatte:
- In ganz Fódlan lebten die "Bewohner von Nabatea", die sich in Drachen verwandeln konnten, und herrschten über verschiedene Gebiete. Die Bewohner von Agartha waren die natürlichen Feinde der Bewohner von Nabatea. Die "Schattenschleicher" (Argatha-Bewohner) schmiedeten Pläne, um die Nabateaner zu übertrumpfen. Als Teil ihres Plans gaben sie den Menschen die Technologie, um aus den Leichen der Nabatea-Bewohnern mächtige Waffen herzustellen.
Aber wie die Menschen halt so sind, waren sie damit nicht zufrieden und wollten immer mehr und mehr Macht. Ihr Ziel war es, die stärksten Drachenmenschen zu erlegen, um daraus die stärksten Waffen überhaupt herzustellen. Aus diesem Gedanken entstand ein Kreislauf, und aus diesem sind die 10 Elitekrieger Fódlans entstanden.
Seiros sah dies als Gefahr und wollte Nemesis und die 10 Elitekrieger stoppen. Seiros gewann den Kampf und schrieb Geschichte. Daraus entstand auch die Kirche von Seiros.
Viele Leute, die gegen die Kirche waren, verbreiteten Lügen über dieses Ereignis, weshalb viele Bücher in der Bücherei nicht wahrheitsgemäß sind.
- Wieso Seiros trotzdem Nemesis und die 10 Elitekrieger als Helden in die Geschichte eingehen ließ:
- Aus Sicht der Menschen galten Nemesis und die Elitekrieger als Helden. Auch wenn Seiros an die Macht kommen würde, könnte sie niemals alle Menschen davon überzeugen, dass es sich bei ihnen um die Bösen handelte. Sie ließ Nemesis und die anderen als Teil der Geschichte, wandelte aber einige Punkte ab, um ihre eigenen Ansichten und Ziele zu stützen. Sie tat das nicht, um die Geschichte zu manipulieren, sondern um weitere Kriege und Gewalttaten zu verhindern. Wie man in der Bücherei auch lesen kann, erschien der technologische Fortschritt den Leuten der Seiros-Kirche zu schnell und sie wollten die Kontrolle über die Menschen nicht verlieren und sie ein wenig im Zaum halten. Der Grund dafür ist erstmal noch geheim.
Sothis' erwachsenes Design ist kurz im Opening des Spiels zu sehen. Sie ziert außerdem die Box der Limited Edition des Spiels.
Über Claude
- Claudes wahrer Name ist "Khalid". Claude ist nur ein Alias. Er sollte es ursprünglich irgendwann verraten, aber die Entwickler fanden keine gute Gelegenheit, dies ins Spiel einzubauen. In Fahle Schatten macht Claude eine kleine Andeutung über seinen Namen.
- Nader sollte Claude ursprünglich Khalid nennen, aber das wurde dann doch kurzfristig wieder verworfen.
- In Claudes Unterstützungsgesprächen nennt er sich "einen unwichtigen Teil der Königsfamilie". Ursprünglich war es geplant, dass Claude viele Geschwister unterschiedlicher Mütter haben sollte, die ihn alle einschüchtern würden.
- Claude wurde zum durchtriebenen Pläneschmied, da er sein Leben lang mit so vielen Geschwistern konkurrieren musste. Aus seiner Vergangenheit entstand auch sein Ziel, kulturelle Barrieren zu beseitigen.
- Yang Wen-li von "Legend of the Galactic Heroes" und Ranjendra von "The Heroic Legend of Arslan" waren Referenzen, aus denen Claudes Charakter entstanden ist.
- Ihm ist es nicht zu schade, um sein Leben zu betteln. Für ihn ist das Überleben der ultimative Sieg. Deshalb kann Claude auch auf jeder Route überleben.
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